Luppenau

                    Weihnachtsfeier der Senioren in Luppenau

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Januar 2020  - Ilja Bakkal -   

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Traditionell hatte der Ortschaftsrat die Senioren am 13. Dezember 2019 zur Weihnachtsfeier in das Löpitzer Schloss geladen. Das in der allgemeinen Wahrnehmung niedrige Durchschnittsalter liegt nicht nur an der Definition der Zielgruppe, die mit 60 Jahren dem gesetzlichen Rentenalter großzügig vorgreift. Mit dieser Gesellschaft könnten Sie sich getrost auf eine Kreuzfahrt begeben! Aber noch ist es nicht so weit.
Zunächst ergriff der sich immer noch frisch im Amt fühlende Ortsbürgermeister, Steffen Wilhelm, das Mikrofon um sich, seinen Ortschaftsrat, das Festkomitee für die anstehenden 70-Jahr-Feier Luppenaus vorzustellen und aufzuzeigen, welche Wege die Lokalpolitik einschlagen wird.
Die an diesem Thema Interessierten verweise ich auf den Dezember-Kurier 2019 und auf die Februar-Ausgabe des Blattes 2020. Der 70. Jahrestag Luppenaus wird mit dem Näherrücken des Sommers zunehmend brisant. Der Ortsbürgermeister berichtete, dass die angekündigte Aufteilung der Veranstaltungen auf Tragarth, Löpitz und Lössen zu kontroversen Diskussionen unter den Anwohnern geführt hatte. Keinesfalls war diese Variante gegen das Vermächtnis des Luppenau-Gründers Dr. Hugo Ködel gerichtet, im Gegenteil. Dennoch wird in Abänderung der ursprünglichen Planung das Fest mit Umzug, Start in Tragarth, beginnen. Hier dürfen die Störche im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Alle anderen Veranstaltungen sollen um das Schloss herum durchgeführt werden. Angela Schmidt berichtete über die geplanten Nachbarschaftstreffen und das Bücherregal im Schloss. Über beides wurde bereits im Kurier und durch Aushänge informiert.

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Mit dem guten Gefühl, dass immer mehr Bürger Luppenaus bereit sind, sich für das Dorf zu engagieren und sich mit Ideen und Arbeit einzubringen, gingen die Senioren zum weihnachtlichen Teil über. Peter Zimmermann brachte zur Überraschung und Begeisterung der Zuhörer sein Alphorn mit. Wir erkennen, dass dieses Instrument mit 3,40 Metern Länge ungewöhnlich groß ist. Es besteht aus Holz und besitzt ein Mundstück aus Metall. Deshalb wird es zu den Blechblasinstrumenten gezählt – tatsächlich! Ihm fehlen alle üblichen Bauteile wie Klappen, Ventile oder Züge. Also war ich der festen Überzeugung, ein Alphorn - ein tiefer Ton! Nein, wir hörten eine eingängige Melodie „Am Weidezaun“! Jubelnder Applaus! Die Komposition beschränkt sich technisch bedingt auf Naturtöne. (Naturtöne können auf Blasinstrumenten, aber auch auf Rohren oder Schläuchen ohne Längenveränderung der schwingenden Luftsäule mit den oben beschriebenen Bauteilen nur durch die Art des Anblasens erzeugt werden. Die Wellenlänge des tiefsten Naturtons ist eine Funktion der Luftsäulenlänge. Durch Erhöhen oder schnelles Ansteigen des Blasdruckes können andere Eigenfrequenzen der Luftsäule erzeugt werden.
Nach weiterem Studieren bei Wikipedia lässt sich vermuten, dass man durch Bohren geeigneter Löcher den Tonumfang dieses Instrumentes vervielfachen könnte.)
Es folgten Marla, Carolin, Svenja Felix, Johanna, Karl, Oscar, Benjamin, Nele, Eric, Djego, Luc und Ramona mit Weihnachtsliedern. Die Bilder (www.luppenau.de) zeigen solistische Auftritte sowie Svenja am Keyboard und Benjamin mit Flöte. Er hatte anspruchsvollere Noten als sein Vater (Titelbild) aber auch das griffigere Instrument. Nach den Kindern sollten die Gäste im Saal singen. Üblicherweise übernimmt hier unsere stimmgewaltige Pastorin, aber sie musste sich entschuldigen. Nach operativer Beratung sprang Peter Zimmermann ein und führte den gemischten Chor zu klanglicher Freude. Darüber hinaus machte er so gute Figur als Dirigent und Stimmungsaufheller auf dem Sensor, dass ich ihm eine gewisse Dominanz zugestehen möchte.


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Noch ein unanständiges Gedicht von Heike Gilluck vorgetragen und allen sehr genossen, bis wieder ein seriöser Tagesordnungspunkt folgte: die Auszeichnung verdienter Bürger durch den Ortsbürgermeister, die stellvertretende Ortsbürgermeisterin, und den ebenfalls anwesenden Bürgermeister. Jörg und Edith Uhlmann in Abwesenheit, Gerd und Ramona Brommund für Jugendarbeit und Feuerwehr, Dieter Zimmermann für die Pflege des Lössener Friedhofs, der Leiter der Wahlkommission, Hartmut Kirchhoff, für seine perfekten Auftritte als Weihnachtsmann und aus tiefstem Herzen Joseph Dannemann für seine gefühlt immerwährende Rolle als unser Sepp, haben Applaus und Dank verdient.
Die meisten denken bei „Kreuzfahrt“ an ferne Reisen auf großen Schiffen. Heute durften sie sich in Kajaks setzen und von Merseburg bis zur Elbe paddeln. Vorbei am Schloss Merseburg, dem Bootshaus, den Brachwitzer Alpen, Wettin und Bernburg, baute der Referent einen Spannungsbogen von Schließtagen, geschlossenen Gaststätten, über Linsensuppe, Schmorgurke und Spiegelei zum Buffet der Schlossgaststätte: Schweinebraten mit Klößen und leckerem Gemüse.
In Geselligkeit klang diese ü60-Weihnachtsfeier aus. Sicher werden wir auch im nächsten Jahr neue Teilnehmer begrüßen. Es gibt auch schöne Aspekte des Älterwerdens ...

Ilja Bakkal